Diäten

Diäten gehören wohl zu jedem Menschen, der mit Übergewicht zu kämpfen hat. Eigentlich wurde der Begriff für eine Lebensweise genutzt. Diese entwickelte sich dann zur Diätetik, was sich mit der Ernährungsweise beschäftigt. Heute wird dieser Begriff umgangssprachlich dafür gebraucht und verstanden für alles, was mit einer Reduktion von Essen oder Verzicht von gewissen Nahrungsmitteln handelt. Diäten sind also Schlankheitskuren. Kuren dauern grundsätzlich immer nur eine gewisse Zeit. Ein Lernen aus diesen Kuren für die Zukunft ist nicht der Fall.

Die Idee hinter diesen Schlankheitskuren ist das Verlieren von Gewicht, und zwar auf die eine oder andere Weise. Entweder wir verzichten auf Lebensmittel, wir ernähren uns nur von Säften, wir ersetzen Mahlzeiten mit Diätshakes, wir schauen auf die Kalorienmenge, die wir aufnehmen, wir nehmen Ersatz-Ernährungsmittel zu uns, wir nehmen Pillen und Pülverchen zu uns, machen FdH („Friss die Hälfte“), EVg („Ein Viertel genügt“) oder wir essen nach einem gewissen Plan.

Sie sehen, es gibt so viele Möglichkeiten und Diäten, wie es wohl „Sand am Meer“ hat. Alle zusammen haben eines gemeinsam – keine Diät kann und wird lebenslang vorgenommen werden. Aber wenn wir eine Diät beginnen und diese dann noch länger durchhalten können, dann werden wir an Gewicht verlieren – und wieder zunehmen, wenn wir diese beenden. Wir werden wohl noch mehr auf die Waage bringen, also vor der Diät. Der berüchtigte Jojo-Effekt wird erbarmungslos zuschlagen. Ja, ich spreche aus Erfahrung.

Meine Meinung

Ich bin der Meinung, dass nur eine dauerhafte Essensumstellung zum Ziel führen wird, ohne Verzicht, aber im Wissen, dass ich keine Diät halte, sondern mein Leben lang so essen werde. Es bringt nichts, für kurze oder mittelfristige Zeit auf eine Diät zu setzen. In diesen Zeiten habe ich nicht gelernt, mein Essen umzustellen und vor allem habe ich nicht gelernt, meine Fressanfälle, aus welchen Gründen diese auch immer da waren, abzustellen. Irgendwann wollte einfach auch nicht auf was auch immer verzichten, vor allem auf Süssigkeiten. Ich esse gerne, ja das ist der Fall, aber ich hatte meine Fressanfälle nicht im Griff und so nahm alles seinen Weg.

Meine Erfahrungen

2009 / 2010 dann endlich hatte es bei mir „klick“ gemacht. Ich hatte mein Essen umgestellt, mich darauf geachtet, nicht in die Fallen zu treten und ja, sogar meine Fressanfälle hatte ich im Griff. Von 129 kg auf knapp 80 kg bin ich heruntergekommen. Ich habe keine Diät gemacht, das ich wusste, dass mir diese mehr schadeten als halfen. Dazu brauchte ich zwar Geduld und meine erste Hündin hatte mir immer wieder gezeigt, welche Freude sie hatte, dass wir endlich lange Spaziergänge machen konnten. Durch unsere Zwiegespräche bekam ich meine Fressanfällen immer mehr in den Griff. So konnte ich dann mein Gewicht gute vier Jahre halten.

Leider schlich sich der Hallodri rein. Immer wieder verliess ich meine „Spur“ der gesunden Ernährung, gab also der einen und anderen Lust nach. Ich hatte das kleine Teufelchen auf der Schulter, das mir immer wieder einflüsterte: du weisst ja, wie es geht – morgen machst du weiter“.

So stieg mein Gewicht wieder an und Anfang 2020 hatte ich 108 kg. Dazwischen bin ich auch immer wieder auf die Diätversprechungen und -fallen hereingefallen.

Das Resultat daraus war dann, dass mein Stoffwechsel, trotz Sport und gesundem Essen nicht mehr in Schwung gekommen ist. Ich konnte machen was ich wollte, mein Stoffwechsel streikte. Wer seit rund 40 Jahren sich mittels Diäten immer wieder runterhungert, dem wird sein Körper irgendwann die Konsequenzen aufzeigen. Ja, meine erste Diät musste ich mit 10 Jahren machen.

Ein Gespräch mit meiner Ärztin hat mir dann die Möglichkeit gegeben, mittels eines Medikaments der Bauchspeicheldrüse wieder den „kick“ zu geben, die Insulinausschüttung zu regulieren. Das Hungergefühl im Hirn wird reduziert und die Magenentleerung verlangsamt. All das muss aber mit einer Veränderung der Essensgewohnheiten geschehen.

Klar, das kannte ich schon, meine Essensgewohnheiten verändern, das weiss ich, wie. Ich weiss, wie es gewesen ist vor zehn Jahren. Es hatte ja geklappt. Ich hatte damals aber eines nicht beachtet – meine Gefühle, Gedanken!

Nach Erreichen meines Wohlfühlgewichts werde ich dieses halten und nicht mehr schleifen lassen – ich weiss, dass ich das schaffen werde – ich habe herausgefunden, dass ich nebst der Essensumstellung vor allem an meiner Einstellung, an meinen Gefühlen und Gedanken arbeiten muss.

Bei dem, was ich bisher erreicht habe, hat mir Nala geholfen – wir werden Ihnen auch helfen!